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Die schwarze Katze

Der Glaube, dass eine Katze und besonders eine schwarze ein Überbringer von Pech und Unglück sei, ist nicht immer vorhanden gewesen.

Die Ursprünge der Annahme, dass eine Katze ein mystisches Wesen sei, egal ob Unglücksbote oder Glücksbringer liegen sehr weit zurück.

Um alle Facetten genau zu verstehen, begeben wir uns ins Jahr 3000 v. Chr. ins alte Ägypten. Dort war man der festen Überzeugung, Katzen seien die Verkörperung der Göttin Bastet. Die Göttin erschien in der Gestalt einer menschlichen Frau mit einem Katzenkopf. Da Bastet die Göttin von Schönheit, Fruchtbarkeit, Sonne, Mond und des Lichts war, war die Katze stets und überall ein gern gesehener Gast. Sie wurde schnell als heiliges Tier bezeichnet und Statuen wurden ihr zu Ehren errichtet.

Sie erhielt Einzug in die Haushalte und rettete ein ums andere Mal die Kornernte vor den Nagetieren, die sich an den großen Vorräten in den Kornspeichern gütlich tun wollten. Die Beliebtheit der Katze stieg soweit, dass sie nach ihrem Tod mumifiziert wurde, prachtvolle Särge erhielt und ihr nicht selten Mäuse mit auf den Weg ins Jenseits gegeben wurde.

Die Griechen begannen dann die Katzen nach Europa einzuführen. Als ihr anfänglicher Plan, die Katzen von den Ägyptern zu kaufen an der Heiligkeit dieser Tiere scheiterte, stahlen sie die Geschöpfe und nahmen sie mit nach Griechenland und die Katze verbreitete sich über die restlichen Teile Europas. Die Griechen betrachteten die Katze allerdings nicht als göttliches Geschöpf, sondern achteten sie ihrer Jagdkünste wegen.

Mit Aufkommen des Christentums hörte die Heiligkeit der Katze allerdings zunehmend auf, da sie anfangs das Heidentum verkörperte, später sogar als Gehilfe der Hexen und des Teufels selbst verdammt wurde. Tatsachen wie im Dunkeln glühende Augen halfen ihr dabei nicht, dieses Trugbild zu widerlegen.

Mit einer gewissen Ironie ist zu beobachten, dass mit der versuchten Ausrottung der Katze im Mittelalter die Pest aufkam und Millionen von Menschen vernichtete. Diese Tatsache ist einfach erklärt, da die Pest von Ratten übertragen wurde, die nun, wo der Katzenbestand dramatisch zurückgegangen war, sich ungehindert vermehren und den gefährlichen Erreger übertragen konnten.

Erst nach dem Ende der französischen Revolution veränderte sich die Situation, bis die Katze schließlich in England sogar zum Symbol der Protestanten auf der einen Seite und Symbol der Katholizisten auf der anderen Seite wurde.

Eines zeigt die Vergangenheit jedoch deutlich. Egal, ob verehrt oder gejagt, der Katze wurde stets etwas Übernatürliches nachgesagt.

Bleibt noch die Frage, warum nur schwarze Katzen diese Befürchtungen von Pech  auslösen. Dies geht auf die Kelten zurück. Dort gebildeter Volksglauben besagte, dass schwarze Katzen ungezogen seien und Schlangen ins Haus bringen würden.

Doch sollte man deutlich dagegen stellen, dass es ebenso viel, wenn nicht sogar mehr Thesen dafür gibt, dass Katzen Glücksbringer sind.  So sollen dreifarbige Katzen vor Feuer schützen, die Seefahrer hatten immer eine Katze an Bord, damit sie Glück brachte. Kreuzt eine schwarze Katze den Weg, so soll die ebenfalls ein gutes Omen sein, es sei denn, sie verweilt oder setzt sich.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass es nur Unglück bringen soll, wenn eine schwarze Katze von links nach rechts den Weg kreuzt, oder stehen bleibt. Alle anderen Begegnungen mit Katzen bringen Glück.