Ursprung des Aberglaubens
Der Begriff Aberglaube (=Widerglaube) taucht das erste Mal im späten Mittelalter, und zwar im Christentum. Er prangert die Abweichungen vom christlichen Glauben an. Die Heiden waren zu der Zeit zwar schon alle bekehrt, aber einige ihrer Bräuche lebten weiter.
Das Ziel der Kirche, neu reformierenden und sektierenden Glaubensabspaltungen entgegen zu wirken, sollte durchgesetzt werden, indem Menschen, die den alten Riten und Gebräuchen nachhängen, mit Hexen und Zauberern gleichgestellt wurden. Auf diese Menschen wartete die Inquisition und in den meisten Fällen der Tod. Selbst die zu der Zeit aufkommende Naturwissenschaft wurde anfangs als Aberglaube abgetan und verfolgt. Für die stark christlich orientierte Gesellschaft erschien es fanatisch und überheblich, sehen und anfassen zu wollen, anstatt zu glauben und zu vertrauen.
Der weltliche Bereich hingegen betrachtet Aberglauben sehr viel gelassener. Dort wird der Aberglaube als Regelwissen bezeichnet, was sich nicht beweisen lässt. Auch heißt es, dass mechanischen Vorgängen eine soziale Struktur gegeben wird. Beispielsweise wird ein Naturphänomen auf eine Laune eines Naturgeistes zurückgeführt.
Allerdings ist dieses typische Denken von richtigem Glauben und Aberglauben eine typisch westliche Denkweise. In vielen anderen Kulturen, wo diese strenge Aufteilung nicht bekannt ist, gibt es daher weder den richtigen Glauben, noch den daraus resultierenden Aberglauben.