Es ist allgemein bekannt, dass Scherben Glück bringen. Warum? Dafür gibt es zwei mögliche Ursprünge.
Zum einen war die Bezeichnung „Scherbe“ ehemals die Bezeichnung für allgemeines Töpfergut. Wenn man nun die Bezeichnung wörtlich überträgt, besagt dieses Sprichwort lediglich, dass Tongefäße Glück bringen. Natürlich macht dies nur dann Sinn, wenn diese auch gefüllt sind.
Die andere Erklärung ist die, dass das Ertönen von zerbrechendem Ton die bösen Geister vertreiben soll. Dies wurde schon in uralten Ritualen durchgeführt, in denen am Ende die Opfergaben in Form von Tonschalen zerschlagen wurden. Auch heute noch wird beispielsweise bei Schiffstaufen Glas zerbrochen, traditionell in Form einer Champagnerflasche.
Allerdings gilt nicht für Spiegelscherben, denn es heißt, wer einen Spiegel zerbricht, der hat sieben Jahre Pech.
Dies rührt daher, dass ein Spiegel die Seele des Hineinschauenden beherbergen soll. Wird ein Spiegel zerbrochen, so zerbricht die Seele. Da eine Seele im Allgemeinen sieben Jahre brauchen soll, um zu heilen, soll der unglückliche Spiegelzerbrecher die folgenden sieben Jahre Pech haben.
Da ein Spiegel ebenfalls im Aberglauben ein Tor zu bösen Geistern, Dämonen und anderen finsteren Kreaturen sein soll, werden diese durch die Zerstörung eines Spiegels ebenfalls freigesetzt und können ihr Unheil treiben.
Abhilfe soll Salz schaffen, welches man über die Scherben streut, oder man vergräbt die Scherben im dunkelsten Teil des Gartens und zwar genau um Mitternacht.
Es soll großes Unglück bringen, wenn der Rahmen eines Spiegels eine Lücke aufweist, da durch diese Lücke die gefangenen Geister ebenfalls hinaus können. Manche Menschen verhängen nachts ihre Spiegel. Nicht wenige tun dies ebenfalls, nachdem eine Person aus dem Haushalt gestorben ist. Es soll verhindert werden, dass die Seele des Verstorbenen in den Spiegel gebannt wird und nicht zur Ruhe finden kann.